{Rezension} zu Hause redet das Gras

zu Hause redet das Gras// The Girl Savage
von Katherine Rundell
Gebunden // 256 Seiten
ISBN: 978-3551582645
Preis: 14,90 €
Die Welt von Wilhelmina ist golden, frei und ungebunden. Mit ihrem Vater lebt sie auf einer Farm in Simbabwe und hat, wie sie selbst sagt, alles: "Ich habe alles, Sir. Ich habe sogar mehr als alles, nicht wahr, Dad? Ich habe zehn Zwerghühner, die überall im Haus Eier legen, und ich habe die Jungen - Simon und Peter und außerdem Penga und Learnmore - vor allem aber Simon - und außerdem ist da Kezia, meine Äffin - und Shumba, mein Pferd - und ich habe mehr Obst, als wir je essen könnten, und ich habe Bücher und Farben, und der Captain hat gesagt, ich darf meine Zimmerdecke mit Vögeln bemalen, wenn ich eine Leiter finde, und ich habe einen eigenen Mangobaum namens Marmaduke" Aber nach dem Tod ihres Vaters muss Will fort, weil die Farm verkauft werden soll. Sie wird nach England ins Internat geschickt. Und die Mädchen dort sind schlimmer als Löwen oder Hyänen. Will möchte am liebsten weglaufen.
Wenn ich dieses Buch bewerten muss, dann bin ich froh, dass ich noch nicht so viele Fünf Federn Wertungen gegeben habe. Denn zu Hause redet das Gras ist wirklich einzigartig, gefühlvoll und setzt die Messlatte für ein gutes Buch fast unerreichbar hoch. Kein ein anderes Buch hat mich so zum Weinen gebracht wie dieses. Manchmal am Ende eines Buches habe ich geweint und als die Eragon-Reihe endete, habe ich fast zwei Tage geweint, aber nicht weil es so gefühlvoll war, sondern, weil ich diese tolle Welt verlassen musste. Also, zu Hause redet das Gras, hat mich auch beim Lesen zum Weinen gebracht. Diese Geschichte ich einfach so unglaublich gefühlvoll, wunderbar und authentisch, dass ich gar nicht anders konnte.

Am Anfang der Geschichte lernt man Wills ungezügeltes und freies Leben in Afrika kennen. Alle Leute, die sie kennen lieben sie, weil sie so lebensfroh, wild und natürlich ist. Das geht sogar so weit, dass sie weder ihre Haare schneidet noch sich wäscht und kaum Wechselklamotten hat. Obwohl mich das bei jedem anderen Charakter gestört hätte, war es bei Will nicht so. Denn wie sie sagt, riecht sie nach Gras, Erde und Tieren. Nach Afrika eben und irgendwie konnte ich das verstehen. Als dann ihr Vater starb, musste ich das erste Mal weinen, denn die Liebe zwischen ihnen war so stark, dass sie beinahe spürbar war.
In England im Internat wird es dann erst richtig schlimm. Anstatt Mitgefühl für das arme Waisenkind zu haben, das völlig verwirrt in diese fremde, gezügelte und vernünftige Welt geworfen wird (Ohne Wintertaugliche Klamotten oder sonstige Wechselsachen), wird sie aufs grausamste gemobbt und es ist wirklich furchtbar wie Kinder sich so etwas antun können. Mehr möchte ich nun wirklich nicht erzählen, aber: Spoiler (zum Lesen markieren) es hat ein Happy End :).

Der Schreibstil von Katherine Rundell ist etwas und gewöhnlich. Sie erzählt die Geschichte hauptsächlich aus Wills Sicht, aber manchmal wechselt sie auch die Perspektive, als ob sie eine Geschichte ihren Kindern erzählen würde und nicht aufschreiben würde. Ich kann das nicht so gut beschreiben, aber er ist wirklich sehr schön und gelungen und sie fängt die Atmosphäre Afrikas, sowie Englands sehr schön ein.
Ein ganz besonderes Buch, das mich zum Weinen gebracht hat, aber das auch glücklich macht, weil es zeigt, dass es auch gute Menschen gibt, die einem in der Not helfen. Eigentlich war das Buch eher für zwischendurch gedacht, aber es ist ein Buch, was mich sehr berührt hat. Ich kann es euch nur empfehlen.

original cover


Wieso kann man die wunderschönen Englischen Cover nicht einfach mal behalten? Stattdessen müssen die Verlage neue und nicht halb so hübsche zusammenzimmern. Was hat der dreckige Kinderfuß auf dem Deutschen Cover zu suchen? Das Englische würde ich ja vielleicht kaufen, aber das Deutsch garantiert nicht.

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